Millionen Deutsche betroffen: Ibuprofen erhöht Risiko für Herzstillstand

Gepostet am 01 November, 2018

Sven Bornkessel

Redaktion

Jeder kennt es. Wenn mal der Kopf schmerzt oder der Bauch wehtut, greifen wir, ohne wirklich lange darüber nachzudenken, zu Schmerzmitteln. Und zwar solche, die man Rezeptfrei bekommt. Ibuprofen oder Diclofenac, so heißen die "Lieblinge", die unsere Schmerzen lindert. Doch Vorsicht: Unter bestimmten Bedingungen schaden uns diese Schmerzmittel!

Zum Stillen von Schmerzen oder zum Senken von Fieber. Ibuprofen, Diclofenac ist meist die Antwort. Diese Tabletten gehören zur Gruppe der Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID) sind Schmerzmittel, die auch zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen oder zur Blutverdünnung eingesetzt werden.

Generell seien die Risiken dieser Tabletten schon lange bekannt, so ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die Entzündungshemmende Mittel - zu denen neben Ibuprofen und Diclofenac, auch Naproxen, Rofecoxib und Celecoxib gehören - erhöhe das Risiko eines Herzstillstandes enorm. Das ergaben Untersuchungen der Forscher rund um Gunnar Gislason, Kardiologe am Universitätskrankenhaus in Gentofte.

Untersucht wurden rund 29.000 Patienten in Dänemark, die zwischen 2001 und 2010 einen Herzstillstand erlitten. Die Analysa war erschreckend. 3400 Patienten hatte regelmäßig Schmerzmittel eingenommen - Ibuprofen und Diclofenac seien besonders beliebt gewesen. Das Risiko eines Herzstillstandes erhöhe sich, im Gegensatz zu Leuten, die keine Schmerzmittel nehmen, um ganze 31 Prozent (Ibuprofen) bzw. 50 Prozent (Diclofenac).

Diclofenac meiden - auch Ibuprofen deutlich einschränken!

Folgerichtig kommt nun die Warnung. Die Daten zeigen, dass die Mittel nicht harmlos sind, so Gislason. Vor allem Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten die Präparate ganz meiden. Da Diclofenac das gefährlichste Mittel sei, sollte dieses auch von kerngesunden Menschen weggelassen werden. Stattdessen soll man zu anderen, ebenfalls hilfreichen Mitteln greifen, bei denen man sich keine Sorgen über die Nebenwirkungen machen muss.

Schmerzmittel in den Regalen von Supermärkten.

In einigen Ländern findet man Ibuprofen und Diclofenac sogar in den Regaln von Supermärkten. Dort scheint den Leuten das Riskio, das diese Mittel mit sich bringen, nicht bewusst zu sein. In Deutschland wiederum sind höhere Dosierungen dieser Präparate rezeptpflichtig. Außerdem wird man in Apotheken über Dosierung Anwendungsdauer aufgeklärt. Damit sollen Patienten in Deutschland vor den Risiken aufgeklärt und geschützt werden.

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