Von der Straße ins Hotel - Hilfe für Wohnungslose

Gepostet am 31 March, 2020

Wiebke Grotensohn

Redaktion

Mainz, 31.03.20: Not macht solidarisch und hat zu eine Welle von Initiativen in ganz Deutschland geführt - besonders auch, um die Schwächsten zu schützen: In diesem Hotel in der Mainzer Oberstadt nächtigen sonst Privatreisende oder Tagungsgäste. Aufgrund der Corona-Krise hat das Hotel nun aber mehrere Obdachlose aufgenommen. Zunächst vier, bald sollen es 25 sein. Einer von ihnen ist Klaus Perlich. Er wird seit einer Operation vom Verein Armut und Gesundheit in Deutschland betreut. O-TON Klaus Perlich, obdachloser Rentner «Ich hab von dem Verein angeboten bekommen, in dem Hotel unterzukommen, was ich natürlich sehr gerne angenommen habe. Und habe nun wenigstens für eine gewisse Zeit die Sicherheit, dass ich mehr oder weniger ein Zuhause habe.» Isolierung und Schutzmaßnahmen sind für Obdachlose sehr schwierig einzuhalten. Sie sind zudem besonders gefährdet, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und dann auch einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden. O-TON Gerhard Trabert, Sozialmediziner «Was viele Menschen in diesen Tagen nicht realisieren ist, dass wohnungslose Menschen eine Hochrisikogruppe darstellen. Und zwar weil sie häufig multimorbide, also verschiedene Erkrankungen, chronische Erkrankungen haben und daher besonders gefährdet. (...) Viele Menschen leben noch auf der Straße, in Containern, in Notunterkünften, das sind alles Risikofaktoren.» Der Verein Armut und Gesundheit in Deutschland fordert daher ein bundesweites und ein sofortiges kommunales Versorgungskonzept. Am wirksamsten funktioniert das, wenn wie bei dieer Hotelunterkunft in Mainz Land, Stadt und private Initiativen zusammenfinden. Und da das Hotel ein Inklusionsbetrieb ist der Menschen beschäftigt, die selbst Not erfahren haben, erhalten die Obdachlosen hier mit Sicherheit eine gute Betreuung.

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